
The Sisypheans
Mit ihrer EP „Fun“ starteten The Chap 2002 als britische Electro-Rock-Band, die 2003 ihr Debüt-Album „The Horse“ folgen ließen. Das nun vorliegende „We Are Nobody“ ist ihr fünfter Longplayer. Die Besetzung zählt fünf Bandmitglieder: Keith Duncan (Drums, Percussion, Vocals, Computer), Panos Ghikas (Bass, Guitar, Vocals, Violin, Viola, Drums, Computer), Claire Hope (Vocals, Keyboards), Berit Immig (Vocals, Keyboards, Ukulele) und Johannes von Weizsäcker (Guitar, Vocals, Cello, Computer, Ukulele). Der Anteil an Keyboards, Vokalisten und Computern nimmt folglich einen wesentlichen Bestandteil des Klangbilds ein. The Chap sehen sich selbst als „weird“, also seltsam, verschroben, mit dem Begriff Weird Folk haben sie allerdings nichts am Hut.
Der Opener „Rhythm King“ hat ein cool groovendes an den Mowtownsound angelehntes Fundament, über dem Synthielinien gezogen werden, auch der Gesang lässt sich mit cool umschreiben. Die popmelodische Fortsetzung des Ganzen trägt den Titel „What Did We Do?“ Für die Indie-Electrodisco wie geschaffen, für die Charts wahrscheinlich zu durchdacht komponiert. Der weibliche Gesang beschert „Better Place“ eine zusätzliche Leichtigkeit, umgeben von dunklen Basstönen und hellen Keyboardklängen. Verhalten funky kommt „Talk Back“ daher und der Titelsong mit dezent hüpfendem Bass als spielerisches Rhythmus- und Melodiegeflecht mit lichten Harmoniestimmen.
Im Prinzip nimmt das Album so seinen weiteren Verlauf ohne dabei langweilig zu werden. Die Produktion ist transparent, luftig, man sieht die Sauerstoffmoleküle förmlich tanzen. Das Songwriting umfasst Melodie, Melancholie, Groove und eine Prise Humor, die ineinandergreifen und in der Summe ein gutes Album ergeben. Einige tanzflächentaugliche Songs wechseln sich mit Pop im mittleren Tempobereich ab. Ob das nun „weird“ ist? Eher Musik zum Tanzen, Innehalten und Einatmen.
Anspieltipps: