
Death By Rock And Roll
Der nachträgliche Soundtrack zu einem 40 Jahre alten Film. Klingt spannend, ist es aber nicht!
Kein halbes Jahr nach dem letzten Album von Black Light Burns („The Moment You Realize You´re Going To Fall“), steht BLB-Mastermind Wes Borland schon mit seinem nächsten Werk auf der Matte. Aber was heißt schon Mastermind? Das ursprünglich als Supergruppe mit Mitgliedern von Limp Bizkit, Nine Inch Nails und A Perfect Circle angetretene Projekt, ist inzwischen zum alleinigen Spielball von Herrn Borland mit freundlicher Unterstützung irgendwelcher Miet-Musiker (Dennis Sanders, Joe Letz, Nick Annis) verkommen, was sich nicht gerade positiv auf den BLB-Sound auswirkt.
Mit „Lotus Island“ präsentieren Borland und Co. nun einen, wenn man so möchte, nachträglichen bzw. alternativen Soundtrack zu dem 1973er Alejandro-Jodorowsky-Film „The Holy Mountain“ und knüpfen damit nahtlos an das Vorgängerwerk an, das bereits einen reichlich sonderbaren Klangcocktail aus Dark Wave, Industrial-Rock und düsterem elektronischem Gedöns enthielt. Daran hat sich prinzipiell nichts geändert. In weitgehend gesangsfreien Songs stellen Black Light Burns einen apokalyptischen Post-Rock-Klangsalat nach, der sicher gerne das Kopfkino des Hörers erreichen würde, aber aufgrund seiner inhaltlichen Belanglosigkeit und der strukturfreien Aneinanderreihung von Geräuschen und Musikfetzen von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist.
Wenn es denn unbedingt sein muss, darf Wes Borland diesen Klangmatsch gerne als kostenlosen Download auf seiner Homepage anbieten, aber bitteschön kein Geld dafür verlangen. Denn der 38-Jährige ist nun mal kein Genie wie Frank Zappa und dieser Pseudo-Soundtrack deshalb nicht mehr als ein, ähem, Pseudo-Soundtrack.
Anspieltipps: