
Songs For Judy
Cister, Laute, Spinett, Dudelsäcke, Flöten, Drehleier und Geigen: Die Folklore-Rocker aus München sind zurück!
Mit ihrem letzten Studiowerk „Leuchtfeuer“ (09/2016) erreichten Schandmaul nicht nur zum ersten Mal in ihrer Karriere den ersten Platz der deutschen Album-Charts, sie stehen auch zum dritten Mal in Folge nach „Traumtänzer“ (01/2011) und „Unendlich“ (01/2014) vor einer Gold-Auszeichnung für mehr als 100.000 verkaufte Einheiten. Damit zählen die sechs Münchener Folk-Rocker mit rund einer Million abgesetzter Longplayer in rund 20 Jahren kommerziell zur ersten Liga und es wäre wohl gelogen, wenn mit „Artus“, dem mittlerweile zehnten Album der Band nicht auch ein kleines bisschen Druck verbunden ist, die Erfolge der Vergangenheit zumindest zu wiederholen.
Nichtsdestotrotz haben Schandmaul nicht krampfhaft an alten Strukturen festgehalten, auch wenn die Story um „Artus“ typisch für die Band ist, wie Frontmann Thomas Lindner erzählt: „Die zahlreichen Legenden, die sich um den großen König der Briten, die Ritter der Tafelrunde, den Gral und die geheimnisvolle Insel Avalon sowie die Figuren Merlin, Morgana, Lancelot und Parzival ranken, sind ebenso allgegenwärtig wie geheimnisumwoben. Eine Vertonung war nahezu ein Muss für uns! Aber nicht ausschließlich. Auf unserem neuen Album finden sich ebenso Storys aus dem Hier und Jetzt, gehüllt in Gewänder vergangener Zeiten“.
Das Resultat aus der Zusammenarbeit mit Fabio Trentini ist ein solider und äußerst routiniert eingespielter Longplayer, der alle Stärken von Schandmaul vereint und den folkigen Mittelalter-Rock des Sextetts mehr denn je im Mainstream platziert. Dass dabei ausgemachte Überraschungen ausbleiben, muss wohl in Kauf genommen werden. Ein echtes Risiko wollten Schandmaul mit „Artus“ offenbar nicht eingehen. Entsprechend nüchtern wirkt das musikalische Oeuvre, das in Anbetracht der oben aufgezählten Instrumente nur auf dem Papier exotisch anmutet.
Anspieltipps: