
McCartney III
Auch wenn „Album No. 8“ kein Trennungsalbum sein soll, ist die Stimmung darauf extrem melancholisch und schwermütig.
Mit dem Titel „Album No. 8“ liefert Katie Melua (36) ihren Kritikern eine herrliche Steilvorlage. Denn genauso „einfallsreich“ wie der Name ihres neuen Longplayers ausgefallen ist, wird auch ihr seit 17 Jahren millionenfach verkaufter Akustik-Folk-Jazz-Pop eingestuft, der mit Hits wie „The closest thing to crazy“ und natürlich „Nine million bicycles“ noch immer jeden Tag im Radio präsent ist. Auf der anderen Seite ist aber auch nichts Verwerfliches daran, den unaufdringlichen Lounge-Sound der in Georgien geborenen Sängerin sympathisch zu finden. So flattert nun schon die 14. Album-Veröffentlichung der fleißigen Wahl-Britin auf den Präsentierteller, auf dem es um die Liebe und – wie sollte es auch anders sein? – freundschaftliche Trennung von ihrem Ehemann James Toseland geht.
Auch wenn Katie Melua und ihren Songwriterpartnern schon lange keine Hits im Stil ihres ersten Albums „Call Off The Search“ (04/2004) mehr geklungen sind, ist ihr das Publikum stets treu geblieben. Deshalb dürfte es für die Zielgruppe kein Beinbruch sein, dass auch „Album No. 8“ betont unauffällig und gänzlich ohne Überraschungen daherkommt. So präsentiert die 36-Jährige einmal mehr überwiegend balladeskes, zutiefst unaufgeregtes und dabei immer leicht verschlafen und schwermütig wirkendes Songmaterial, das sich von französisch angehauchter Popmusik im Stil der 60er Jahre sowie Volksliedern inspirieren ließ.
So wird es in Zukunft wohl unabdingbar sein, dass der geneigte Hörer in der richtigen Stimmung ist, bevor er sich die zehn Stücke von „Album No. 8“ zu Gemüte führt. Denn in Anbetracht des hier transportierten Seelenlebens und der mitunter drückend schwer wirkenden Musik, gehört schon eine Menge Überzeugung dazu, sich mehr als nur ein- oder zweimal mit diesem Werk zu befassen.
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